Feierliche Einweihung der neuen Limesroute

Mit großer Beteiligung der Öffentlichkeit wurde am Samstag in Hammersbach-Marköbel und Altenstadt-Oberau die Eröffnung der Limesroute gefeiert. Die insgesamt 40 Kilometer lange Strecke von Großkrotzenburg am Main nach Echzell in der Wetterau ist ein Gemeinschaftsprojekt des Main-Kinzig-Kreis und des Wetteraukreises zusammen mit der Regionalpark RheinMain GmbH.

Die Akteure auf beiden Seiten sowie die örtlichen Geschichtsvereine hatte zu diesem feierlichen Anlass ein interessantes Programm zusammengestellt und auch eine ausreichende Anzahl von Fahrrädern organisiert. Am Startpunkt „In den Gräben“ in Marköbel hatten sich rund 80 interessierte Gäste eingefunden. Eine große Gruppe mit der Ersten Kreisbeigeordneten und Tourismusdezernentin Susanne Simmler setzte sich dann in Bewegung für die gemeinsame Entdeckungstour entlang der braunen Hinweisschilder.

Doch zuvor betonte Landrat Thorsten Stolz in seiner Begrüßungsrede unter anderem die guten Verbindungen beider Landkreise, die nicht nur finanziell dieses Projekt unterstützt haben. Das gemeinsame Ziel war es, dieses bedeutende Kapitel der europäischen Geschichte sichtbar und erlebbar zu machen. Ein Beispiel ist der getreue Nachbau der hölzernen Palisade, wie sie vor rund 2.000 Jahren in Marköbel zur Grenzsicherung einmal errichtet wurde. Der Limes ist mit 550 Kilometern Länge das größte archäologische Bodendenkmal Mitteleuropas und seit 2005 mit dem Gütesiegel UNESCO-Weltkulturerbe ausgestattet.

Heute markieren auffällige Gestaltungselemente wie geweißte Stelen oder bemalte Baumstämme den Verlauf des einzigartigen Bodendenkmals. „Zusammen mit  individuell gestaltenden Attraktionspunkten erzählen sie viele Geschichten vom Leben an und mit dem historischen Grenzwallzwischen den römischen Provinzen Obergermanien und Rätien und den Völkern Germaniens“, erläuterte Landrat Thorsten Stolz.

Um 85 n. Chr. hatten die Römer begonnen, ihre rechtsrheinischen Besetzungen zu sichern. Dazu wurden Wegschneisen in Wälder geschlagen und diese mit hölzernen Türmen bewehrt. Jahrzehnte später folgte eine Palisade innerhalb der Schneise. Später ersetzte man die Holztürme durch Steinerne, und Graben und Wall wurden hinter der Palisade angelegt. Über 120 größere und kleinere Kastelle sowie etwa 900 Wachtürme standen entlang des Limes.

Im Wald bei Limeshain-Rommelshausen ist seit 2013 wieder ein solcher Wachturm zu bewundern. Wie sich die rund 50 Radlerinnen und Radler überzeugen konnten, wurde dieses öffentlich zugängliche Bauwerk weitgehend nach historischem Vorbild errichtet. Der Wetterauer Kreisarchäologe Dr. Jörg Lindenthal erläuterte unterwegs die Hintergründe dieser beeindruckenden Rekonstruktion. Am Ziel in Oberau erwartete dann der Wetterauer Landrat Jan Weckler die Gruppe.

Einen Blick zurück auf das damalige römische Reich ermöglichte zwischendurch auch Claus Bergmann, Kreisarchäologe für den Main-Kinzig-Kreis. Das einstige Weltreich umfasste Regionen von Schottland über Nordafrika bis in den heutigen Irak. Trotz unterschiedlicher ökonomischer und kultureller Verhältnisse und einer Vielzahl verschiedener Religionen hatte das Imperium Romanum über viele Jahrhunderte bestand.

Auf dem zehn Kilometer langen Abschnitt zwischen Hammersbach und Altenstadt gibt es noch weitere Rekonstruktionen, Installationen oder andere informative Elemente, um die beeindruckende Geschichte spürbar zu machen. So ermöglichen weiße Stelen, markante Säuleneichen oder andere kunstvolle Objekte eine Orientierung in der Landschaft.

„In gemeinsamer Anstrengung ist es gelungen, die gewaltige Dimension dieses Weltkulturerbes in die Gegenwart zu holen“, sagte Kjell Schmidt, Geschäftsführer der Regionalpark RheinMain GmbH. Die Idee der Limesroute soll nun im Kreis Gießen und auch später auch im Taunus fortgesetzt werden, so dass später der ehemalige Grenzwall in ganz Hessen nachvollziehbar und erlebbar wird.

Die bedeutende Rhein-Main Region

Ab 2007 lag die die geografische Mitte der Europäischen Union am Rande des Geln­häuser Stadtteils Meerholz. Mit dem Beitritt Kroatiens zur EU 2013 wanderte der Mittel­punkt zehn Kilometer Luftlinie nach Südosten.

Der Main-Kinzig-Kreis wurde im Zuge der Gebietsreform 1974 aus den ehemaligen Altkreisen Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern sowie der Stadt Hanau zusammengefügt. Seine reichen Waldgebiete, die Auen des Kinzigtals, einerseits und die unmittelbare Nähe der Metropole Frankfurt sowie der Rhein-Main-Region andererseits machen den Main-Kinzig-Kreis nicht allein als Wirtschaftsstandort und Wohngegend, sondern ebenso als Reiseziel attraktiv.

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